• CyberEgg@discuss.tchncs.de
    link
    fedilink
    arrow-up
    14
    ·
    3 days ago

    Damit wählst du aber keinen Klima-/Umweltschutz. Den gibts nämlich nicht ohne “linke Ideologie” oder den “linken Rand”.

    • the_wiz@feddit.org
      link
      fedilink
      arrow-up
      4
      arrow-down
      14
      ·
      3 days ago

      Damit wählst du aber keinen Klima-/Umweltschutz. Den gibts nämlich nicht ohne “linke Ideologie” oder den “linken Rand”.

      DAS ist jetzt mal eine echt steile Hypothese…

      Der Erhalt der Schöpfung ist ja wohl das konservative (ACHTUNG: Konservative, nicht neoliberale!) Thema schlechthin.

      • CyberEgg@discuss.tchncs.de
        link
        fedilink
        arrow-up
        11
        ·
        3 days ago

        DAS ist jetzt mal eine echt steile Hypothese…

        Würdest du zustimmen, dass die Forderung, den Kapitalismus und insbesondere den Teil mit dem Ewigen Wachstum zu überwinden, links und vielleicht sogar linksradikal ist?

        Der Erhalt der Schöpfung ist ja wohl das konservative (ACHTUNG: Konservative, nicht neoliberale!) Thema schlechthin.

        Erzähl das mal konservativen Politikern und Wähler*innen.

        • the_wiz@feddit.org
          link
          fedilink
          arrow-up
          3
          arrow-down
          11
          ·
          3 days ago

          Würdest du zustimmen, dass die Forderung, den Kapitalismus und insbesondere den Teil mit dem Ewigen Wachstum zu überwinden, links und vielleicht sogar linksradikal ist?

          Warum sollte man den Kapitalismus - der immerhin die Grundlage unseres Wohlstands (und auch der, der angeblich kommunistischen Staaten wie China oder Vietnam) ist, überwinden wollen?

          Besser ist es, Kapitalismus mit sozialem Ausgleich zu verbinden, siehe “Soziale Marktwirtschaft” - diese ist übrigens das geistige Kind eines CDU Politikers.

          Erzähl das mal konservativen Politikern und Wähler*innen.

          Das viele hier gerade komplett falsch abbiegen: Geschenkt, darüber brauchen wir nicht zu streiten.

          • kossa@feddit.org
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            13
            ·
            3 days ago

            Ähm, die soziale Marktwirtschaft hat aber nur mit linksradikalen Ideen wie einer Vermögensteuer, einem deutlich höheren Spitzensteuersatz, einer Sonderabgabe auf Vermögen und dem Ausbau der Solidarkassen funktioniert. Das ist quasi alles, was mit Umverteilung gemeint ist. Da haben sich Adenauer und Erhard richtig gegönnt und dick umverteilt ¯\_(ツ)_/¯

              • azolus@slrpnk.net
                link
                fedilink
                English
                arrow-up
                4
                ·
                3 days ago

                Absolut nicht. Soziale Marktwirtschaft ist ein Oxymoron und ein Feigenblatt, das Verfechter des Kapitalismus nutzen, um davon abzulenken, dass innerhalb der marktwirtschaftlichen Logik kein Platz für Menschlichkeit ist.

                • da_cow (she/her)@feddit.org
                  link
                  fedilink
                  arrow-up
                  4
                  ·
                  3 days ago

                  Das meinte ich ja damit. Wenn man sie so weit optimiert, dass sie wirklich sozial ist und für alle sorgt schafft man den Kapitalismus im Endeffekt halt auch ab.

                  • azolus@slrpnk.net
                    link
                    fedilink
                    English
                    arrow-up
                    3
                    ·
                    3 days ago

                    Dann ist es aber keine Marktwirtschaft mehr. Also ich verstehe, was du meinst, aber ich bin strikt gegen das Aufrechterhalten des Mythos “soziale Marktwirtschaft” - weshalb ich diesen Begriff im linken Diskurs nicht gerne sehe.

          • Random_German_Name@feddit.org
            link
            fedilink
            arrow-up
            5
            ·
            3 days ago

            Warum sollte man den Kapitalismus - der immerhin die Grundlage unseres Wohlstands (und auch der, der angeblich kommunistischen Staaten wie China oder Vietnam) ist, überwinden wollen?

            Weil er:

            • Klima und Natur Zerstört
            • Auf Ausbeutung basiert
            • Auf dem unnachhaltigem Verbrauch von Ressourcen basiert
            • Menschen voneinander entfremdet
            • soziale Interaktionen kommerzialisiert
            • Menschen ausgrenzt und isoliert
            • Machtungleichgewichte erzeugt
            • fundamental undemokratisch ist
            • negative Charaktereigenschaften fördert
            • zu psychischen und körperlichen Krankheiten führt
            • nicht Gemeinwohlorientiert ist
            • den Lebensstandard der meisten Menschen künstlich einschränkt
            • bestehende Ungleichheiten zementiert und fördert
            • Demokratie aushöhlt

            Abgesehen davon: Niemand, der Ahnung von „linker Ideologie“ hat, auch nicht Kommunisten, glaubt das es kommunistische Staaten gibt oder geben kann. Wenn ein Kommunist einen Staat „kommunistisch“ nennt hat er entweder keine Ahnung oder übernimmt aus Gründen der Verständlichkeit das gängige Framing.

            Besser ist es, Kapitalismus mit sozialem Ausgleich zu verbinden, siehe “Soziale Marktwirtschaft” - diese ist übrigens das geistige Kind eines CDU Politikers.

            Man sieht ja wohin uns das geführt hat.

          • CyberEgg@discuss.tchncs.de
            link
            fedilink
            arrow-up
            9
            ·
            edit-2
            3 days ago

            Warum sollte man den Kapitalismus - der immerhin die Grundlage unseres Wohlstands (und auch der, der angeblich kommunistischen Staaten wie China oder Vietnam) ist, überwinden wollen?

            Abgesehen davon, dass Kapitalismus inhärent Ungerechtigkeiten und Faschismus voranbringen (aber das ist eine andere Diskussion): weil der IPCC-Report attestiert, dass der Kapitalismus und insbesondere das Mär vom Ewigen Wachstum nicht nachhaltig ist und im Kapitalismus der Klimawandel nicht effektiv bekämpft werden kann. Wie gesagt, ohne “linke Ideologie” kein funktionierender Klimaschutz. Bestenfalls sinnloses Greenwashing.

            Das viele hier gerade komplett falsch abbiegen: Geschenkt, darüber brauchen wir nicht zu streiten.

            Also wählst du konservativ, obwohl die zur Wahl stehenden Konservativen nicht das konservieren wollen, das deiner Aussage zufolge “das konservative Thema schlechthin” sei?

            Vielleicht hab ich mich geirrt. Vielleicht weißt du wirklich, was du wählst. Ich weiß allerdings gerade nicht wirklich, was ich beunruhigender fände. So oder so: wer konservativ wählt, wählt keinen Klimawandel-/Umweltschutz.

              • CyberEgg@discuss.tchncs.de
                link
                fedilink
                arrow-up
                11
                ·
                edit-2
                3 days ago

                Also weißt du doch nicht, was du wählst, wenn du ÖDP wählst und dabei an konservativ denkst. Ich bediene mich mal des von dir verlinkten Wikipediaartikels:

                Angestrebt wird von Seiten der Partei eine Wende im Lebens- und Wirtschaftsstil: Die „Überfluss- und Verschwendungswirtschaft“ soll zugunsten von nachhaltigem Umgang mit den Ressourcen und „echter Lebensqualität“ aufgegeben werden.

                Das ist nicht konservativ, das ist progressiv wie fick. Das könnte so aus einem Wahlprogramm der Linken genommen sein. Seite rausgerissen und in die eigene Mappe geheftet.

                Die Partei plädiert dafür, auf „wirtschaftliche Aktivität zu verzichten, wenn übergeordnete Ziele des Arten- und Lebensgrundlagenschutzes dies erfordern“.

                Das ist so ziemlich das Gegenteil von konservativ.

                Erneuerbare Energien sollen dagegen verstärkt gefördert und billiger werden. Finanziert werden sollen diese, indem auf den Ausbau von Flughäfen sowie des Straßennetzes verzichtet wird. Darüber hinaus setzt sich die Partei für eine stärkere Besteuerung von Kerosin und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ein.

                Keine Ahnung, was daran konservativ sein soll.

                Die Grenzwerte für Mobilfunk müssen nach Auffassung der ÖDP gesenkt werden, da eine „Vielzahl von wissenschaftlichen Studien aus aller Welt“ bewiesen hätten, dass die dabei entstehenden Strahlen gesundheitsschädlich seien.

                Lol. Nicht politisch konservativ, einfach nur geschwurbel.

                Die Sozialsysteme sollen auch über Steuern auf Energieverschwendung und Kapitalerträge finanziert werden.

                Der Linken (und den linken Rändern der Grünen) gefällt das.

                Die ÖDP kritisiert, dass der Generationenvertrag nur einseitig zugunsten der Rentner ausgestaltet worden sei, während die Kosten der Kindererziehung überwiegend bei den Eltern verblieben seien.

                [Hier “Vince McMahon kommt”-Meme mit einem Sticker der Linken einfügen]
                Die darauffolgende Ausführung über den Ausgleich der Kindererziehungskosten hat durchaus progressive Züge. Das Thema mit der Pflicht-Kapitalversicherung für Kinderlose ist allerdings etwas schräg. Allerdings folgt darauf wieder:

                Die ÖDP kritisiert das seit 2007 geltende Elterngeldgesetz, weil die Höhe des Elterngeldes vom vorangegangenen Einkommen abhängig ist. Eine steuerfinanzierte Sozialleistung, die tendenziell Wohlhabendere begünstige, widerspreche dem Sozialstaatsgebot. Dadurch würden geringverdienende Eltern, noch in Ausbildung befindliche junge Eltern sowie Eltern mit mehreren Kindern benachteiligt.

                Das Thema Schwangerschaftsabbrüche ist wieder etwas “eh”

                Die Gesundheitspolitischen Ausführungen sind dafür wieder absolut nicht konservativ. Drogenkonsumenten entkriminalisieren, Aufklärung statt Einknasten, die Kritik der Privatisierung des Gesundheitssystems und dass es gemeinwohl- statt gewinnorientiert sein soll, das sind alles eher linkere Positionen. Coronathematik ist dann wieder etwas… Wild, aber diskutierbar und innerhalb der Partei auch kontrovers.

                Und so geht es weiter. Es gibt hier und da einen oder zwei Punkte, die man konservativ nennen könnte (wie die Beibehaltung eines dreigliedrigen Schulsystems) die aber auch wieder von progressiven Punkten geschmückt werden (wie die Durchlässigkeit der Schuldgliederung zu erhöhen, Gesamtschulen zu fördern usw). Bei der Außenpolitik kritisiert man explizit, dass die Fortschritte nicht allen gleichermaßen zugute kommen, Kriminalität will man lieber vorbeugen statt immer härter zu verfolgen, die Ideen zu Steuer- und Wirtschaftspolitik deuten Richtung Umverteilung von oben nach unten, usw.

                Insgesamt würde ich die Partei eher “gemäßigt progressiv” einordnen als konservativ. Das liegt aber auch daran, was “konservativ” im gesellschaftspolitischen Bereich bedeutet, nämlich nicht unbedingt die Natur und die Lebensgrundlage zu erhalten sondern das Herrschafts- und Ordnungssysten.

                Wenn du also die ÖDP wählst, wählst du absolut nicht konservativ, und wenn du das glaubst, weißt du nicht, was du wählst.

                Was mich wiederum dazu bringt, auf Diskussionen über Labels (konservative vs grüne vs linke usw) zu schimpfen und wieder mehr inhaltliche Auseinandersetzungen zu fordern, statt vor irgendwelchen “linken Ideologien” zu warnen.

                Edit: um das klarzustellen, ich beziehe mich hierbei nur auf den verlinkten Wikipedia-Artikel und auch da hauptsächlich auf den Punkt “inhaltliches Profil”. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, jedes Interview oder das Abstimmungsverhalten und die Arbeit der Partei in der Kommunalpolitik gegenzuprüfen. Zerreißt mich also bitte nicht, wenn ihre tatsächliche Arbeit anders aussieht.