Ein Grund, warum die Tram oft der ebenso umweltfreundlichen U-Bahn vorgezogen wird: die niedrigeren Kosten. „In Deutschland geben wir etwa 10 Millionen für einen Straßenbahnkilometer und ungefähr 100 Millionen für einen U-Bahn-Kilometer aus“, sagt Mobilitätsforscher Arndt. 60.000 Fahrgäste pro Tag und Strecke könne so eine Tram in Hochzeiten von A nach B bringen und in etwa drei Busse ersetzen.
„Sie bekommen für 10 Prozent des Preises einer U-Bahn 60 Prozent der Kapazität. Und das ist der Clou bei der Straßenbahn.“ Und im städtischen Raum nimmt eine Traminfrastruktur wesentlich weniger Platz in Anspruch als das Auto bei einer höheren Kapazität.
Hier liegt die Krux aus meiner Sicht. Trams sind nicht nur deutlich günstiger, man kann sie auch sehr viel leichter in bestehender Infrastruktur einbauen, notfalls indem man die Schienen in die Straße legt. Wenn man sich die Karte des Tramnetzes von Berlin anschaut, dann sieht man einen krassen Ost-West Unterschied in der Verkehrsphilosophie.
Während im Osten die Neubauviertel systematisch mit Trams erschlossen wurden (Zusammen mit Verlängerungen der S- und U-Bahnen) wurde in Westberlin das Tramnetz weitestgehend abgerissen und nur an einzelnen Stellen, z.B. entlang der Seestraße nach der Wende wieder aufgebaut. Für alle, die das Berliner Verkehrsnetz nicht kennen. Der Ausschnitt zeigt nur etwa die östlichen 60% der Karte. Der Rest im Westen ist komplett ohne Tram.
Wir ham ja nüscht im Weschten, die im Oschten ham sogar Eischenbahnen!